Die Top-Recruiting-Trends 2022
Was beschäftigt Personaldienstleister, Personalvermittler und Recruiting-Experten im Jahr 2022? Über 4.000 Branchenexperten weltweit nahmen an unserer diesjährigen Recruiting-Trends-Studie teil, die wir seit über 13 Jahren in Folge durchführen.
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse unterstützen Recruiting-Unternehmen dabei, wichtige Trends vorauszusehen und frühzeitig strategische Entscheidungen für einen besseren Unternehmenserfolg zu treffen.
Auch in diesem Jahr konnten wir viele interessante Erkenntnisse aus der Befragung gewinnen. Die Highlights stellen wir Ihnen nachfolgend vor. Eine detaillierte Aufbereitung der Studienergebnisse für die DACH-Region mit 456 Befragten finden Sie zudem hier:
Zur Recruiting-Trends-Studie 2022
Ausblick 2022: Das umsatzstarke Vorjahr stimmt die Personalvermittlungsbranche überaus optimistisch
Nachdem weltweit etwa 40% der befragten Personaldienstleister im Pandemie-Jahr 2020 teilweise hohe Umsätze eingebüßt hatten, zeigte sich der Markt 2021 deutlich freundlicher: Branchenübergreifend konnte über die Hälfte der Teilnehmer in der DACH-Region ihren Umsatz steigern.
Ein Blick auf die Spezialisierungen zeigt: Etwa jeder dritte Personaldienstleister mit Fokus auf Marketing oder kaufmännische Berufe freute sich über ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr. Bei Personaldienstleistern mit Spezialisierungen auf Berufe im IT & Technologie-Umfeld konnten sogar 71 % und bei einem Schwerpunkt im Finanz- und Rechnungswesen 68% der Teilnehmer, mehr Umsatz erzielen.
Diese positive Entwicklung tragen die Befragten ins Neue Jahr mit: Über 72% der Personalberater in DACH erwarten für 2022 weitere Umsatzzuwächse – insbesondere, weil sie auf ihre eigenen Fähigkeiten vertrauen. So rechnen über alle Regionen hinweg Befragte, die die Kandidatenakquise als Stärke nannten, mit einer um 21% höheren Wahrscheinlichkeit mit höheren Umsätzen im Jahr 2022 als diejenigen, die die Bewerbergewinnung unterdurchschnittlich bewerteten.
Top-3-Prioritäten für Personaldienstleister im Jahr 2022: Bewerberakquise dominiert die Agenda
Die größte Herausforderung für die Personalvermittlungsbranche ist auch in diesem Jahr wieder der zunehmende Fachkräftemangel. Das führt bei vielen Studienteilnehmern zu einer starken Ausrichtung auf Aktivitäten, die den Bewerbenden in den Fokus stellen.
So nannten die meisten Befragten die Kandidatenakquise als oberste Priorität für das Jahr, gefolgt von der digitalen Transformation und einer verbesserten Candidate Experience. Erstmals in der dreizehnjährigen Geschichte des Recruiting-Trends-Reports fällt die Neukundenakquise damit aus dem Ranking der Top-3-Prioritäten.
- Bewerberakquise
- Die befragten Personaldienstleister legen ihr Hauptaugenmerk in 2022 auf die Kandidatengewinnung. Obwohl die Kandidatensuche gleichzeitig als der herausforderndste Schritt im Recruiting-Prozess genannt wurde, automatisiert weniger als die Hälfte die Suche nach geeigneten Kandidaten.
- Digitale Transformation
- Im letzten Jahr hat sich die Zahl der Personaldienstleister, die eine Digitalisierungsstrategie verfolgen, auf weltweit 84 % und in der DACH-Region auf 83% mehr als verdoppelt. Damit hat sich die Akzeptanz für die digitale Transformation in der Branche im Vergleich zu 2019 etwa verdreifacht. Damals gab nur etwa jeder vierte Personalvermittler an, eine Strategie für die digitale Transformation entwickelt und im Einsatz zu haben.
- Employer Branding & Marketing
- In die Top-3-Prioritäten rutscht in DACH zudem der Aufbau einer Arbeitgebermarke und stärkere Marketingaktivitäten. Die gute Auftragslage in der Personaldienstleistungsbranche lässt viele neue Stellen entstehen – doch gute Recruiter, Active Sourcer und Personalberater sind ebenfalls rar auf dem Arbeitsmarkt. Das führt zu einem stärkeren Augenmerk auf Employer-Branding-Maßnahmen.
- Zudem haben viele Personalvermittler während der Lockdowns einen großen Nachholbedarf im Bereich Marketing, von der Auffindbarkeit ihrer Webseite und Stellenanzeigen, E-Mail-Marketing bis hin zum professionellen Unternehmensprofil auf Social-Media-Kanälen erkannt.
Top-3-Herausforderungen im Recruiting 2022
Im vergangenen Jahr führte die globale Pandemie die Liste der Herausforderungen für die befragten Personalberater an. Jetzt nimmt sie zwar nicht mehr den Spitzenplatz ein, die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Art und Weise, wie Personaldienstleister erfolgreich agieren können, sind immer noch groß.
- Fachkräftemangel
- Die Lücke zwischen der Nachfrage und der Anzahl verfügbarer, qualifizierter Fach- und Führungskräfte klafft immer weiter auseinander. Das bereitet den Personalberatern große Sorgen: Weltweit gaben 46 % der Umfrageteilnehmer den Fachkräftemangel als größte Herausforderung an, in der DACH-Region teilte mehr als jeder Dritte diese Meinung.
- Auswirkungen der Pandemie auf den Job
- Die Corona-Situation beeinträchtigt nach wie vor die Personalvermittler bei der Erbringung ihrer Dienstleistung. Die Zunahme an Homeoffice und fehlende persönliche Kontakte mit Bewerbenden bilden die hauptsächlichen Hürden, um eine überdurchschnittliche Kunden- und Kandidatenerfahrung zu gewährleisten.
- Upskilling & Reskilling
- Zum allerersten Mal stößt das Thema Weiterbildung und Umschulung von Arbeitnehmern zur Liste der Top-3-Herausforderungen. Zunehmend erkennen Personalberater in Angeboten, die zum Erwerb nachgefragter Kompetenzen und Fähigkeiten führen, einen relevanten Ansatz, um den hohen Bedarf an qualifiziertem Personal decken zu können.
Möchten Sie mehr Einblicke in die Herausforderungen, Chancen und Strategien der Recruiting-Branche für die nächsten Monate bekommen? Weitere spannende Erkenntnisse finden Sie in unserem Recruiting-Trends-Report 2022.