Die ‚Neue Welt der Arbeit‘ – Und was das für Recruiter in der DACH-Region bedeutet
Die letzten zwei Jahre waren geprägt von einschneidenden gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen. In seinem Vortrag „Die Neue Welt der Arbeit“, auf der EngageX 2021, hat Thomas André Sola, Geschäftsführer von APSCo Deutschland, diese Veränderungen in Bezug auf die Rekrutierungs bzw. Staffing Branche analysiert. Er zeigt dabei die Änderung & Trends in den Geschäftsbereichen auf, die er bei den Mitgliedsunternehmen seines Berufsverbands feststellen konnte. Nach diesen Ausführungen wirft er einen Blick auf die Parameter in einem Rekrutierungs bzw. Staffing Unternehmen welche vom Management beeinflusst werden können, um die Leistungserbringung der jeweiligen Geschäftsmodell zu erhalten bzw. zu erhöhen.
Thomas André Sola ist, mit seinen 15 Jahren Erfahrung, tief in der Rekrutierungs bzw. Staffing Branche verwurzelt. In seiner Karriere hat er sowohl in Vertriebs- als auch Managementpositionen in den Geschäftsbereichen freiberufliche Projektvermittlung, erfolgs- und mandatsbasierte Festanstellungsvermittlung, im Schweizer Personalverleih und in der Deutschen Arbeitnehmerüberlassung gearbeitet. Da es in Deutschland keinen gängigen Überbegriff gibt, definiert er als Oberbegriff für die genannten Geschäftsbereiche den Begriff Staffing. Gestartet hat er seine Karriere die ersten fünf Jahre beim Branchenprimus Hays, um dann die Firma EarthStream Global mit zu gründen und diese für zehn Jahre im Deutschsprachigen Gebiet zu leiten um diese dann in 2020 in die TechStream Gruppe zu integrieren. Über die Jahre hinweg hatte er des weiteren zahlreiche Mandate als Non-Executive Direktor im Bereich Managementberatung und Transaktionsplanung und seit August 2021 ist er Geschäftsführer von APSCo Deutschland, dem Branchenverband der Staffing Unternehmen.
Mit seiner neuen Position verbindet er die Zielsetzung, die Verbandsmitglieder bei Ihrer Zielerreichung zu unterstützen und dabei die deutsche Staffing Landschaft nachhaltig und sinnhaft weiterzuentwickeln. In seinen Vortrag hilft er um ein tieferes Verständnis für den Markt zu erhalten und Handlungsrichtlinien für Inhaber, Geschäftsführer und Verantwortliche im Staffing zu geben. Dafür hat er die aktuellen Staffing Trends identifiziert und diese mit aktuellen Zahlen unterlegt und aufgezeigt was in einem Staffing Umfeld, welches von konstanten Wechsel geprägt ist, beachtet werden muss um langfristig erfolgreich zu bleiben.
Was macht APSCo – der Branchenverband der Staffing-Unternehmen?
Im ersten Teil seines Vortrags hat Thomas André Sola APSCo Deutschland vorgestellt. Das Kürzel steht für „Association of Professional Staffing Companies” und bedeutet übersetzt Branchenverband der Staffing Unternehmen (also alle Geschäftsbereiche anbieten), die sich im hochwertigen Marktsegment bewegen. Thomas André Sola grenzt APSCo in Richtung Zeitarbeit & Executive Search ab, und zwar dass die Mitgliedsunternehmen u.a. Zeitarbeit mit anbieten, aber vom gesamten Temp-Markt nur ca. 25% der hochwertige Temp-Markt (Professionals und Experten) ist und diese von den Mitgliedsunternehmen bearbeitet werden. Andererseits die Mitgliedsunternehmen u.a. mandatsbasierte Suchen mit anbieten, aber keine reinen Executive Search Unternehmen sind.
Der Berufsverband bietet u.a. Lobbying, ein lokales und globales Netzwerk, Branchen-Veranstaltungen, Standardverträge, mehrere Help-Desks, Vorträge zu allen möglichen Staffing Themen als auch Zugriff zu den unterschiedlichsten Service Anbietern im Staffing Bereich. Er sieht APSCo auch als Vorreiter für gesellschaftsrelevante Themen wie z.B. Diversitäts- und Inklusionsthemen. Thomas André Sola führt aus, dass APSCo Deutschland über 100 Mitgliedsunternehmen betreut und Teil eines globalen Netzwerks mit über 1.300 Mitgliedsunternehmen ist. Die Mitglieder verteilen sich laut Sola auf ein Drittel kleine, ein Drittel mittlere und rund 16 Prozent große Staffing-Firmen wie Westhouse oder SThree. Rund 20 Prozent der Mitglieder von APSCo sind Partnerunternehmen (Affiliate Partner) die wiederum Dienstleistungen für Staffing Unternehmen erbringen, wie z.B. Bullhorn.
2021 ist ein goldenes Jahr für die Staffing-Branche. Unsere zentrale Herausforderung ist und bleibt der Kandidatenmarkt.
Wie groß ist eigentlich der Markt für Staffing und woher kommt das Wachstum?
Nach der kurzen Präsentation von APSCo ging Thomas André Sola auf den Staffing Markt in Deutschland ein. Er verwies darauf, dass seine Zahlen aus mehrerenen Quellen stammen und teilweise auch auf Schätzungen beruhen.
Laut Sola hatte der deutsche Staffing-Markt 2020 ein Volumen von rund 65 Milliarden Euro. Damit sei der deutsche Markt der fünftgrößte weltweit. Er ergänzte, dass es in Deutschland rund 41 Millionen Erwerbstätige gebe, davon 33 Millionen sozialversicherungspflichtig angestellte. Rund vier Millionen Freelancer arbeiten laut Sola in Deutschland. Insgesamt gebe es eine Beschäftigungsquote von 60,9 Prozent. Sola verwies auf das starke Wachstum des Staffing-Marktes in Deutschland und verglich den Status mit UK. Obwohl Staffing in Großbritannien viel mehr Branchen betreffe, wachse der deutsche Markt mit rund 10 Prozent rund vier Mal stärker als der Britische. Das starke Wachstum in Deutschland ist laut Sola einer der Gründe, warum Unternehmen sehr viel in den deutschen Markt investierten und daher zu den Top 3 für internationales Investment gehört.
2021: Das goldene Staffing Jahr
Sola sieht in 2021 ein goldene Staffing Jahr, weil außergewöhnlich hohe Umsätze durch die Staffing Unternehmen erzielt werden. Dafür lieferte er in seiner Session drei zentrale Gründe.
Unterbeschäftigung: Dabei handelt es sich um die Differenz der vorhandenen Kandidaten zu den offenen Vakanzen. Die hohe “Corona-Unterbeschäftigung” wurde in weniger als 12 Monaten abgebaut und damit rund 2 Millionen Jobs vermittelt. Als Faustregel gibt Sola an, dass 20 Prozent aller Jobs von Staffing Unternehmen platziert werden. Dies gab also einen positiven Impuls von ca. 400.000 Stellen.
Kündigungswelle auf Rekordhoch: Laut Sola haben im „Corona-Jahr“ viele Mitarbeiter eine hohe Unsicherheit gehabt und nicht gekündigt. Dies hat sich in den letzten sechs Monaten geändert und es kommt zu Rekordzahlen bei den Arbeitnehmerkündigungen. Dieser “Drehtüreffekt” bedeutet viel Arbeit für Staffing Firmen, ist aber eine Herausforderung für die Industrie.
Homeoffice Regelung: Durch den Anstieg im Bereich Home Office gabe es Impulse für die IT-Industrie und auch generell für die ArbeitnehmerInnen, welche nun flexibler arbeiten. Das hat laut Sola zur Folge, dass nun auch Menschen in Festanstellung arbeiten können ohne reine Vor-Ort Präsenz, welches für diese bisher in diesem Umfang nicht möglich war.
Diese drei Punkte führen zu einen Anstieg von ca. 50 Prozent bei den offenen Stellen im Bereich Freiberuflichkeit und Festanstellung. Endkunden als auch Staffing Unternehmen sehen sich laut Sola mit steigenden Gehältern konfrontiert. Entsprechend müssten auch Staffing Unternehmen ihre Gehalts- und Provisionsmodelle anpassen. Quintessenz für Sola: „Wir haben jetzt einen reinen Kandidatenmarkt. Kandidaten können unter mehreren Angeboten Ihre Stelle aussuchen.“
Zukunftsmärkte liegen in der Vermittlung von Festangestellten und Freiberuflern
Im weiteren Verlauf der Session analysierte Thomas André Sola die Geschäftsbereiche Temp, Freiberuflichkeit und Festanstellungsvermittlung und stellte jeweils Rahmendaten und eine Zukunftsaussicht vor:
Arbeitnehmerüberlassung: Mehr als 700.000 Angestellte arbeiten im Moment in diesem Segment
Die Zahl der Überlassenen schwankt zwischen 680.000 im Corona-Jahr und über 1 Mio. in 2017. Rund 12 Prozent der Überlassenen sind Spezialisten und 13 Prozent Experten. Wichtig ist die Kennzahlen der offenen Stellen, die dauerhaft über 200.000 liegt. Was laut Sola klar zeigt dass es sehr schwer ist für Staffing Unternehmen im Experten & Professionals Bereich die Kandidaten zu überzeugen in eine ANÜ-Stelle zu gehen, wenn diese auch eine Festanstellung beim Endkunden bekommen können. Es gibt rund 12.000 Unternehmen die ANÜ als den größten Umsatzbereich haben, aber viele Unternehmen die Temp “nebenher” anbieten. Laut seinen Angaben arbeiten zwischen 60.000 und 80.000 interne Mitarbeiter in diesem Sektor, wobei die 80 größten Zeitarbeitsunternehmen rund 20.000 Mitarbeiter beschäftigen. Insgesamt sei der Markt für Arbeitnehmerüberlassung im September 2021 um rund 12 Prozent, und damit unterproportional zu den anderen Geschäftsbereichen, gewachsen.
In Bezug auf die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen für eine künftige Regierung in Deutschland geht Sola eher von leicht negativen Prognose aus. Das Thema Equal Pay ab dem ersten überlassenen Tag wird wahrscheinlich in den Koalitionsvertrag kommen, was Temp noch unflexibler werden lässt und eine Aufhebung der Höchstüberlassungsdauer wird von der FDP wohl nicht durchgesetzt werden können.
Freiberufler/Freelancer
Laut Sola sind rund 500 Unternehmen mit rund 10.000 internen Mitarbeitern auf die Vermittlung Freiberuflern spezialisiert. Es gibt etwa nochmal den gleichen Anteil an Firmen, die Freiberufler vermitteln, dass aber nicht der vorrangige Geschäftszweck ist. Die freien Berufe haben einen leichten Anstieg erfahren und sind um 1,3 Prozent auf 1,45 Millionen gestiegen, wobei ein grosser Teil dieser Freiberufler (wie z.B. Hebammen) gar nicht von Staffing Unternehmen vermittelt werden. Die für den deutschen Staffing Bereich relevanten Freiberufler sind Ärzte, Natur- und Wirtschaftswissenschaftler sind mit jeweils rund 115.000 Personen und damit die größte Gruppe, gefolgt von Ingenieuren und IT-Spezialisten mit jeweils rund 95.000 und Unternehmensberatern mit ca. 50.000.
Sola schätzt dass in den Koalitionsverhandlungen es dazu kommen wird, dass in Zukunft auch Freiberufler verpflichtend in die Rentenversicherung einzahlen müssen. Obschon dies viele Freiberufler wohl nicht begrüßen würden, so konnte dies dazu führen dass der Druck durch die Rentenversicherungsanstalt auf die Freiberuflichkeit abnehmen wird. Insgesamt sieht Thomas André Sola in der Freiberuflichkeit eine wichtige Funktion, denn diese kommt der geforderten Spezialisierung der Arbeitskraft als auch den Organisation im Projektgeschäft nach, der von der Industrie nachgefragt wird.
Festanstellung
Thomas André Sola gab an, dass die Zahlung zur Vermittlung von Festangestellten in Deutschland nur annäherungsweise möglich sind, weil es keine einheitliche Erfassung wie bspw. in der Schweiz gibt. Er bezog sich auf Zahlen von Lünendonk, wonach das Marktvolumen bei der Vermittlung von Festanstellungen bei mehr als 10 Milliarden Euro liege. Sola ging von rund 20.000 Euro an durchschnittlichen Verrechnungssatz aus und kam so auf rund 500.000 Vermittlungen. Diese Zahl glich er mit den 33 Millionen sozialversicherungspflichtigen Jobs ab. Hier ging er von einer Neubesetzung Quote von 20 Prozent aus, was sechs Millionen Menschen entspricht. Bei einer geschätzten Rekrutierungsquote von 20 Prozent kam er auf eine Summe von rund 600.000 Vermittlungen bei Festanstellungen. Im Bereich Personalberatung gibt es belastbares Zahlenmaterial, was ca. 25% des Marktvolumens ausmacht. Im Juli 2021 konnte der Bereich Permanent laut Sola ein Wachstum von rund 43 Prozent erfahren.
Als mögliche Gründe für die besondere Position der Festanstellung im deutschen Recruiting-Markt sieht Thomas André Sola die günstige Konstellation durch den Gesetzgeber und dass Deutschland Vorreiter im Bereich mobiles Arbeiten und New Work sind. Diese Aspekte machen die Festanstellung attraktiver. Für die Zukunft wagte Sola die Prognose, dass der Markt für Festanstellungen der am stärksten wachsende Bereich sein wird.
Zusammen mit den geschätzten Zahlen der Vermittlung identifizierte Sola vor allem Contracting und Permanent als Zukunftsmärkte für das Staffing in Deutschland.
Die „Neue Welt der Arbeit“ – Recruiter, Consultants, Manager, Geschäftsführer und Inhaber müssen mit konstantem Wandel umgehen
Thomas André Sola sieht einen konstanten Wandel der Druck auf die Staffing Unternehmen ausübt. Daher führt er in seinem letzten Teil der Session aus, warum kleine und grosse Innovation für Staffing Firmen wichtig sind bzw. die Antwort auf den konstanten Wandel. Um dies zu veranschaulichen erläuterte Sola das S-Kurven-Modell. Demnach steigt die Leistungserbringung bei Geschäftsmodellen nach einer Implementierungsphase zunächst sehr stark an. Dann flacht die Leistungserbringung des Geschäftsmodells über die Zeit ab. Reagieren Unternehmen nicht, indem sie ihr Geschäftsmodell immer wieder an die Erfordernisse des Marktes anpassen, sinkt die Leistungserbringung und langfristig kommt es zum Ende des Geschäftsmodells. Die zeigt sich dass von 100 neu gegründeten Unternehmen nach 10 Jahren weniger als 8% auf den Markt noch existieren. Die anderen 92% sind entweder früh gescheitert oder haben es verpasst Ihr Geschäftsmodell anzupassen und zu verbessern. Um dass zu verhindern muss dass Geschäftsmodell durch graduelle Investitionen im Bereich Geschäftsfeld (“Was wird gemacht”), Wertschöpfung (“Wie wird es gemacht”) und Erfolgsmodell (“Wer macht es”) angepasst werden oder neue Geschäftsmodelle durch radikale Innovationen (“Was wird zusätzlich gemacht”) eingeführt werden. Diese vier Punkte wurden von Sola jeweils ausgeführt:
Das Geschäftsfeld, also welche Leistung angeboten wird , muss präzise formuliert sein
Das klassische Geschäftsfeld in der Staffing Industrie liegt bei Gehältern zwischen 75.000 und 150.000 Euro. Doch dieser Kernbereich erhält „von oben“ Druck durch Top-Headhunter, die ihr Geschäftsfeld „nach unten“ ausweiten. Gleichzeitig drängen von „unten“ Zeitarbeitsfirmen in den Kernbereich. Zusätzlich verstärkt sich der Wettbewerb, weil internationale Player aus den Niederlanden, den USA oder UK auf den deutschen Markt drängen. Für Personaldienstleister, die im Kernbereich aktiv sind, ergibt sich laut Sola nur eine Lösung: Entweder werden Sie Spezialisten oder Generalisten. Thomas André Sola sieht bei vielen Staffing-Unternehmen die Tendenz zur Generalisierung, obschon diese gar nicht die nötige Grösse dazu haben. Dies führt dazu dass diese in der Mitte des sogenannten “U-Modells” “gefangen” sind und sich nur noch über den Preis definieren können was nicht zur steigenden Leistungserbringung führen wird. Die Zielsetzung muss sein als Spezialist oder Generalist griffige USP´s anzubieten.
Eine digitalisierte Wertschöpfung eröffnet den Zugriff auf wertvolle Daten
In der Wertschöpfung geht es um dass “Wie” der Leistungserbringung. In einer Analyse bei den Mitgliedsunternehmen wurde klar dass in der gesamten Leistungserbringung im Schnitt 8-9 unterschiedliche Systeme genutzt werden. Dass bedeutet 8 Medienbrüche, also Schnittstellen wo Daten von einem System ans andere weitergegeben werden müssen. Die meisten dieser Medienbrüche sind zudem noch nicht automatisiert, wodurch es zu Mehrarbeit beim Personal und zu ineffizienzen kommt. Im Idealfall hat ein Staffing Unternehmen ein ganzheitliches System, oder mehrere System die automatisiert vernetzt sind. Denn nur so wird eine erfolgreichen Digitalisierung der Geschäftsprozesse erreicht, welche an sich einen Mehrwert bietet, aber die Grundlage für eine umfangreiche Datenerhebung beschreibt, welche Sola das “Rohöl der Zukunft” nennt. Denn mit ausreichend Datenlage kann die Künstliche Intelligenz Ihre Macht entfalten und die Wertschöpfung signifikant erhöhen, was wiederum zur einer erhöhten Leistungserbringung und Unternehmenswertsteigerung führt.
Das Erfolgsmodell der Staffing Unternehmen sind deren MitarbeiterInnen
Das Interessante an der Staffing Industrie ist laut Sola, die MitarbeiterInnen das ausschlaggebendste Erfolgsmodell sind. Den Unternehmen können sich in den Geschäftsmodellen ähnlich aufstellen und die gleichen System einführen, aber was einzigartig ist und bleibt, sind die MitarbeiterInnen in einem Unternehmen und wie diese in eine Leistungsmotivierte Kultur eingebunden sind. Neben den klassischen Fachkompetenzen wird es in der Zukunft immer wichtiger werden, dass MitarbeiterInnen mit KI und Automatisierung umgehen können bzw. diese richtig einzusetzen wissen. Die Nachfrage nach Recruitern & Consultants ist im All-Zeit-Hoch und nur eine Unternehmensführung welche gute Rahmenbedingungen für die MitarbeiterInnen geschaffen hat und sinnhafte Unternehmensziele anbietet wird es schaffen MitarbeiterInnen zu gewinnen. Sola stellt Ergebnisse aus einer Umfrage klar, welche Rahmenbedingungen von Recruitern & Consultants nachgefragt werden. Dass konsequente von Home Office ist z.B. eine davon.
Langfristig erfolgreich ist nur der wer neue Geschäftsmodelle einführt
Die zentrale Messages von Thomas André Sola besteht darin, dass Staffing Unternehmen vor allem auf kleine Innovation in den drei aufgeführten Bereichen setzen sollten, um die S-Kurve, also die Leistungserbringung Ihres bestehenden Geschäftsmodells zu verlängern und somit wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. Und obschon dies eine sehr umfangreiche Herausforderung ist, so gibt er jedoch zu bemerken, dass langfristig nur der erfolgreich sein kann, der neben den bisherigen Geschäftsmodell neue Geschäftsmodelle einführt und sein Unternehmen so radikalen Innovationen unterzieht. Sola führte als Beispiel seinen Ex-Arbeitgeber an, der es geschafft hat sein bestehenden Geschäftsmodelle, wie z.B. freiberufliche Projektvermittlung immer weiter auszubauen und anzupassen wie z.B. durch neue Einführung von neuen Skills und konsequentes Schulen der Mitarbeiter und Weiterentwicklung der IT-Systeme. Es dabei aber auch geschafft hat neue Geschäftsmodelle wie Temp, MSP und Gewerk Geschäft einzuführen und jeweils in die TOP 10 am deutschen Markt zu führen und damit ein perfektes Beispiel für eine erfolgreiche Entwicklung auf beiden S-Kurven ist.
In der abschließenden Fragerunde beantwortete Thomas André Sola Fragen von Teilnehmern.
Wie kann Künstliche Intelligenz die Verlängerung der S Kurve beeinflussen?
Thomas André Sola sieht eine digitale Infrastruktur als Basis, um mit der KI Daten zu sammeln und auszuwerten. Die KI helfen dann dabei, Prozesse vorbereiten und durchführen. Als wichtigsten Vorteil von KI nannte Sola, dass das Personal von Recruiting-Unternehmen sich mehr auf die Interaktion mit Bewerber fokussieren können und administrative Aspekte weniger wichtig werden.
Warum liegt die Besetzungsquote „nur“ bei 20%, obwohl der Markt so heiß ist.
Auf diese Frage gab Thomas André Sola zu bedenken, dass die 20% ein Erfahrungswert aus der Vergangenheit war und es schon sein kann diese Zahl jetzt gerade höher liegt, dass aber Erhebungen in der Zukunft zeigen müssen.
Sind Start Ups im Recruiting geeignet um sich im klassischen Recruiting mit neuem Know How aufzuladen?
Laut Thomas André Sola sind Startups im Recruiting nur dann erfolgreich, wenn sie schnell in die Wertschöpfung kommen. Dafür müssen seiner Meinung nach drei wichtige Voraussetzungen gegeben sein: ein klares Geschäftsfeld, die richtigen Tools und die richtigen Leute. Um dies sicherzustellen ist ein nicht unerheblicher Finanzaufwand erforderlich. Die Statistiken zeigen genau dies, dass Start-Ups die in den ersten 3 Jahren Kapital aufnehmen eine Vierfach höhere Wahrscheinlichkeit haben am Markt erfolgreich zu sein.
Möchten Sie die vollständige Session ansehen? Hier finden Sie alle Aufzeichnungen der Bullhorn EngageX Europe 2021.
Das LinkedIn-Profil von Thomas André Sola finden Sie hier.